Das Manenberg-Buch
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Dominic Patrick MacClune
Der Garten öffnet den Geist. Da ist Frieden. Dominic ist in Heathfield aufgewachsen, aber “dummerweise” auf der falschen Seite der Eisenbahnlinie, denn das Apartheid- Regime hatte die Eisenbahn als Grenze zwischen den Weißen und den Farbigen in diesem Stadtteil ausgewählt.
My garden opens people’s minds. There is peace. Dominic grew up in Heathfield, but – to the disadvantage of his family - on the wrong side of the railway, because the Apartheid regime had chosen the railway line as the divide between the Whites and the Coloureds in that area.
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Jeremy Ontong
„Radfahren liegt einem im Blut - denke ich. Ich meine die Leidenschaft dafür“ sagt Jeremy, der Konrektor der Phoenix High School. „Mein Daddy hat uns mit seinem Rad überall hin mitgenommen, meine Schwester saß vorn und mein Bruder und ich hinten und unser Hund wurde noch an der Leine mitgeführt. Ich habe immer gejammert, wenn mein Vater mit seinem Rad los fuhr und ich nicht mit durfte!“
„Cycling - I think - it’s in the genes. I mean the passion of it“, says Jeremy, the deputy principal of Phoenix High School. „My daddy took us everywhere with his bike, one child in front – my sister – and my brother and I on the back, plus the dog on the leash. I used to cry, when my dad left the house on his bike without me!“
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Kesia Matthews
„Ich liebe meinen Sport, und daher werde ich Herausragendes leisten." Als ich am 6. Juli 2015 auf die Titelseite der Cape Times schaute, sah ich zwei junge Fechter auf dem halbseitigen Titelbild, die sich in den Straßen von Manenberg duellierten. Sie warben damit für die Commonwealth Fecht-Meisterschaften der Junioren und Kadetten, die einige Tage später an der Universität von Kapstadt begannen. Einer dieser beiden Fechter auf der Titelseite war in Wahrheit eine junge, 15-jährige Fechterin aus Manenberg, Kesia Matthews.
„I love my sport, and as a result, I will excel." When I looked at the front page of the Cape Times on July 6, 2015 two young fencers caught my eyes. They were fencing in the streets of Manenberg to promote the forthcoming Commonwealth Fencing Junior and Cadet Championships at the Cape Town University a few days later. One of them was the 15-year old Kesia Matthews.
Ich habe 2013/2014 eineinhalb Jahre als freiwilliger Mitarbeiter täglich für die Organisation Selfhelp Manenberg gearbeitet. Die Reaktionen der Menschen, die zumeist noch nie in einem solchen stigmatisierten Stadtteil waren und alle Einwohner als Gangster oder Gangster-Freunde sehen, waren extrem:
„Du fährst da jeden Tag hin? Und du lebst noch?”
„Du kommst aus dem Paradies (sie meinten Deutschland) und gehst freiwillig nach Manenberg? Du musst verrückt sein!”
„Du musst sehr mutig sein! Wir würden da niemals hin gehen!”
Ich habe immer versucht zu erklären, dass die Menschen in Manenberg ganz normal sind – “wie du und ich!” Nur ein kleiner Prozentsatz ist in Gangs organisiert, aber unglücklicherweise sind diese Banden mächtig und haben das Sagen. Alle Bewohner sind dadurch beeinflusst und müssen sich in dieser schwierigen Situation zurechtfinden.
Manenberg muss sich verändern, aber nur die Bewohner von Manenberg selbst können diese Veränderung herbeiführen.
Mein Bemühen ist es, sie dabei zu unterstützen – so weit ich das als Nicht-Einheimischer kann. So begann ich, während meiner Zeit bei Selfhelp Manenberg Erfolgsgeschichten von Menschen aus Manenberg zu sammeln und aufzuschreiben. Meine Hoffnung besteht darin, den Menschen dieses von allen verachteten Ortes dabei zu helfen, ein besseres Selbstbewusstsein zu entwickeln:
“Du kannst es schaffen, du kannst Erfolg haben – obwohl du aus Manenberg kommst!”
Die meisten Menschen, die in meinem Buch portraitiert werden, kannte ich bereits durch meine Arbeit, aber als ich die Idee dieses Buches öffentlich verkündete, kamen plötzlich Menschen auf mich zu und sagten:
“Kennst du diese Frau? Ist ihre Geschichte nicht unglaublich?”
“Mit diesem Mann hast du doch zusammen gearbeitet, was für ein toller Typ!”
So haben mich die Menschen aus Manenberg selbst durch mein Buch geleitet. Es gibt sicherlich noch viele andere Erfolgsgeschichten, die auf diesen “wenigen” Buchseiten leider nicht erzählt werden können.
Lasst euch von den bemerkenswerten Menschen aus Manenberg inspirieren, lebt euren Traum und glaubt daran, dass nichts unmöglich ist!